16 – Ist’s die Werra, ist’s die Saar?

Die "andere" Werraquelle bei Siegmundsburg

Bei Tour 15 sind wir zur "eigentlichen" Werraquelle gewandert (dort auch Erläuterungen zum Quellstreit), heute schauen wir uns die andere an, die auch 25 m höher liegt, was bei dem Streit der Lokalpatrioten auch eine Rolle spielt.

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Die Saarquelle: Ein Beispiel für menschliche Unvernunft?

Unter Tour 15 wurde das Problem der beiden Werraquellen diskutiert und mit der landläufigen Meinung dahin entschieden, daß der hier in Rede stehenden Quelle bei Siegmundsburg der zweite Rang zukommt und daß sie besser als Saarquelle bezeichnet würde. Dennoch prangt an der neu gestalteten Quellfassung eine Tafel mit der Aufschrift: »Werraquelle 800 m ü. NN«. Echte Lokalpatrioten lassen sich eben auch durch Tatsachen nicht erschüttern.

Wirklich problematisch ist aber eigentlich nur die Frage, ob man Quellfassungen dieser Art heute noch als ökologisch sinnvoll betrachten kann. Die meisten Quellen des Thüringer Waldes und Schiefergebirges entspringen nämlich nicht punkt-, sondern fächerförmig, wobei einzelne Sickerquellen in Quellmulden zusammenfließen, aus denen wiederum Quellbäche entspringen, die dann zum eigentlichen Bergbach zusammenfliessen. Die Siegmundsburger Quellfassung erfaßt aber nur das Wasser eines Quellbachs (wie auch die andere Quelle, der aber die Gnade der frühen Geburt gewährt sei), außerdem wurde der junge Wasserlauf in eine ausgepflasterte Rinne gezwängt, so daß sich keine natürlichen Quellbewohner wie Lurche, Schnecken, Kröten oder Frösche mehr ansiedeln können. Dafür wurde an Autotouristen durch Anlage eines Rastplatzes um so mehr gedacht …

 

Eine Antwort

  1. Der Abstieg vom Bleßberg war etwas abenteuerlich – aber wir haben ihn gefunden!

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